Geschicht 

1150 – 1175  Gründung einer Festung namens Châteauneuf

Die Festung ist im Besitz von Jean de Chaudenay, dem jüngsten Sohn des Herrn von Chaudenay, dem die Örtlichkeiten zu jener Zeit gehören. Der Sitz dieser Seigneurie befindet sich nur wenige Kilometer von Châteauneuf entfernt.

1181 – 1457  Die Seigneurie der Familie Châteauneuf

Jean de Chaudenay nimmt den Namen Jean I. von Châteauneuf an. Darüber, wie die Festung zu jener Zeit aussah, ist nichts bekannt.

1200 - Bau des Donjons

Im Laufe des 13. Jahrhunderts festigt die Familie Châteauneuf nach und nach ihre Stellung und gestaltet ihr Anwesen aus. Der quadratische Turm, der als Donjon dient, ist heute noch sichtbar und wurde um 1200 erbaut.

1281 - Bau der Kapelle

Die Herrschaften, darunter Jean III. von Châteauneuf (1260–1294) und seine Gattin Guillemette de Vilaines-Lès-Prévôtes, strebten danach, die Burg zu erweitern, insbesondere durch den Bau der Burgkapelle (1281) und der Dorfkirche.

1455 - Schenkung der Burg an Philippe Pot

Im Jahr 1455 wird Catherine de Châteauneuf wegen des Mordes an ihrem Ehemann zum Tode verurteilt. Ihre Güter werden vom König eingezogen und dem Herzog von Burgund, Philipp dem Guten, übergeben, der sie einem seiner engsten Berater, Philippe Pot, übergibt.

1457   Das Anwesen von Philippe Pot

Auf Wunsch des Herzogs von Burgund, Philipp des Guten, wird Philippe Pot im Jahr 1456 zum neuen Eigentümer der Burg. Seine Familie verwaltet das Anwesen bis 1533. Er erweitert die Burg um zahlreiche außergewöhnliche Neuerungen, die bis heute sichtbar sind.

Der Beginn großer Veränderungen

Von allen Eigentümern hat er die Burg wohl am meisten geprägt. Er ist der Patensohn des Herzogs von Burgund, Philipp des Guten, der sich damals auf dem Höhepunkt seines Ruhmes befindet, zu einer Zeit, als Künstler und Handwerker an den Hof des Großherzogs des Westens, des Besitzers der Grafschaft Flandern, drängten.

Reichtümer und Ehren in Hülle und Fülle führen zu tiefgreifenden Veränderungen der Region und somit auch der Burg.

Wer war Philippe Pot

Philippe Pot, der Seneschall des Herzogs, was heutzutage einem wichtigen Ministeramt entspräche, ist aufgrund seiner Qualitäten als Diplomat bekannt. Nach dem Tod von Herzog Charles Téméraire im Jahr 1475 gelobt er dem französischen König Ludwig XI. seine Treue und wird von diesem zum Großseneschall von Burgund ernannt. Diese einflussreiche Persönlichkeit ist darüber hinaus reich: Neuere archäologische Forschungen zeigen, dass er die Burg modernisieren ließ.

Die Burg als Festungsanlage

Einerseits modernisierte er die Befestigungssysteme und verlieh der Burg ihr spektakuläres Erscheinungsbild, das von Besuchern und Burgenforschern so überaus geschätzt wird.

Die Burg wird mit Verzierungen und Ausstattungen versehen

Andererseits lässt er den Hauptturm restaurieren und zwei Logis bauen: Es ist schon außergewöhnlich, Elemente der fast 600 Jahre alten Architektur bewundern zu können, die bis heute erhalten geblieben sind.

Die Burg als Wohnresidenz

Er lässt alles prunkvoll ausstatten: die Kapelle, die Logis, die Türme … So kann er anreisen und mit seinem gesamten Hof in den neuen Wohnräumen logieren.

Das Grabmal von Philippe Pot

Er stirbt in Dijon, auf dem Höhepunkt seines Rums: Er ist zu jener Zeit Großseneschall von Burgund auf Ernennung des französischen Königs Ludwig XI. Sein Grabmal erwartet ihn in Cîteaux, einer der angesehensten Abteien von Burgund. Es wurde hier bis zur Französischen Revolution aufbewahrt und schmückt heute die Hallen des Louvre in Paris. Eine Nachbildung des Grabmals befindet sich in der Burgkapelle.

Er verstirbt ohne direkte Nachkommen. Sein Nachlass wird von seinen Brüdern verwaltet und geht später an seine Nichten über.

1533   Das Anwesen von Montmorency

Châteauneuf geht durch Eheschließung in den Besitz der bedeutenden Familie Montmorency über.

Die Decken des Grand Logis werden renoviert.

1627   Das Anwesen von Vienne

Im Jahr 1627 kaufen Charles de Vienne und Marguerite de Domprel Châteauneuf.

Umbau des Donjons

Die Familie Vienne besitzt das Schloss Commarin, das in der Ebene unterhalb von Châteauneuf liegt. Marguerite, die einer reichen Familie der Freigrafschaft Burgund entstammt, bringt eine beachtliche Mitgift mit in die Ehe, die den Erwerb der Burg und erste Umbaumaßnahmen ermöglicht.

Der quadratische Turm, oder Donjon, wird zu einem Prunkgemach umgestaltet, wie es der Mode im 17. Jahrhundert entspricht.

Neue Wandmalereien

Ihr Sohn, Henri de Vienne, heiratet im Jahr 1655 eine weitere reiche Erbin: Jeanne-Marguerite Bernard. Dank deren Mitgift kann das Grand Logis im Stil der damaligen Zeit umgebaut werden, mit prachtvollen Wandmalereien, deren Spuren noch heute im Erdgeschoss zu erkennen sind.

1766   Kauf durch die Familie Paris de Montmartel

Diese Pariser Bankiersfamilie besitzt überall in Frankreich Landgüter, geht jedoch vor der Revolution bankrott.

1782   Kauf durch den Marquis von Antigny

Mit dem Marquis von Antigny kehrt Châteauneuf wieder in den Besitz von Einheimischen zurück: Sein gleichnamiges Schloss liegt nur etwa ein Dutzend Kilometer Luftlinie entfernt.

1811 – 1936   Das Eigentum der Vogüé

Die Burg geht durch Eheschließung in den Besitz der bedeutenden Familie Vogüé über.

Wer war die Familie Vogüé?

Sie ist in ganz Frankreich verzweigt, dem berühmtesten Zweig der Familie gehört das Schloss Vaux-le-Vicomte. Der Familienzweig, der Châteauneuf besitzt, ist auch Eigentümer von Schloss Commarin. Im Jahr 1854 wurde die Vertäfelung der Kapelle von Châteauneuf aus dem 15. Jahrhundert demontiert und in der Kapelle von Commarin angebracht.

Die Einstufung der Burg als Monument Historique

Im Jahr 1894 erwirkt der Graf von Vogüé die Einstufung von Châteauneuf als Monument Historique.

Im Jahr 1902 nimmt das Büro des Architekten Charles Suisse erste Vermessungen vor und fertigt Fotografien der Burgarchitektur an. Die Gebäude und Verzierungen werden zum ersten Mal restauriert.

1936   Die Burg wird zum öffentlichen Gebäude

Der Graf Georges de Vogüé schenkt Châteauneuf dem Staat.

2008   Die Region Bourgogne-Franche-Comté wird Eigentümerin der Burg

Die Region hat sich freiwillig zur Fortsetzung der Restaurierungsmaßnahmen bereit erklärt, um aus der Burg das Herzstück eines mit der Region verbundenen Kulturerbe- und Kulturprojektes zu machen. Neben der touristischen Dimension ist die Burg Teil der Identität und des kollektiven Gedächtnisses der Region.

Besichtigungen, Freizeitaktivitäten, sommerliche Veranstaltungen, Ausstellungen, archäologische Ausgrabungen … Ein absolut sehenswertes Bauwerk voller Leben!

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Burgbesichtigung ohne Führung oder mit Führung

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